Bürgerhaus R

Langenwang, 2018 - 2024

Der Ort

Das Gebäude aus dem 16. Jahrhundert ist Teil des Ortskerns der Gemeinde Langenwang. Die Familie Rosegger hat es aus dem
Familienbesitz nach vielfältiger Nutzung und zuletzt einem Leerstand erworben. Für das äußere Erscheinungsbild bestand der Anspruch, die Authentizität des historischen Gebäudes wiederzugewinnen. Zugemauerte Fensteröffnungen wurden wieder geöffnet, nicht mehr funktionsfähige Fenster aus mehreren Zeitschichten erneuert und durch Kastenfenster mit entsprechenden Fensterläden ersetzt. Fassaden mit unterschiedlichen Putzoberflächen und Fensterfaschen wurden wiederhergestellt. Insgesamt bestand das Ziel, den Charakter des ortsbildprägenden Gebäudes zu stärken und einen Verfall (Wassereintritt usw.) zu verhindern.

Die Planung

Leitmotiv des Umgangs mit der Bauaufgabe war der weitgehende Erhalt (bzw. Rettung) und die Weiterentwicklung der Substanz, die durch unzählige Schichten aus PVC-Belägen, Holzverschalungen und Einbauten an Wänden und Decken erst einmal freigelegt werden musste. Dem Bauwerk buchstäblich zum „Atmen“ zu verhelfen, war eine der ersten Reaktion auf das Vorgefundene. Frühere Veränderungen oder Zeugnisse aus anderen baulichen Zeitschichten, die die Substanz nicht schwächten und Teil der Erzählung sind, wurden belassen. So ist ein Treppenaufgang aus den 70er Jahren, aber auch der Dachbodenaufgang der Urgroßmutter, Ausdruck einer Mehrschichtigkeit im Umgang mit der Gestaltung und der Bauaufgabe insgesamt. Im Vordergrund steht die Fortschreibung eines Werkes, das, wie im gegenständlichen Fall, schon viele Autoren hatte. Es galt, die großen räumlichen Ressourcen und Potentiale, die durch die Freilegung zur Verfügung standen, zu nutzen und unter Berücksichtigung der vom Bauherrn artikulierten Bedürfnisse in die Gegenwart zu transponieren.

 

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